20.04.2013
Kategorie: Kraftstoffe, Kostensteigerungsberechnungen, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Wie entwickelt sich der Dieselpreis?

Die OPEC und die internationale sowie die amerikanische Energieagentur senkten ihre Nachfrageprognose für den Rest des Jahres auf ein ähnliches Niveau.



Es würde zu viel Rohöl produziert. Die Lagerbestände seien in den USA derzeit so hoch wie 1990. So ist denn auch der Rohölpreis so niedrig wie im Sommer letzten Jahres (das Barrel Brent liegt derzeit bei knapp 99 Dollar). Der Dieselpreis unserer Leser liegt zurzeit etwa so hoch wie im Juni 2012. Die Frage ist, wie die weitere Entwicklung ist.



In den letzten drei Jahren gab der Dieselpreis im Mai nach und ging dann nur im Juli/August 2012 wieder deutlich nach oben. Ob das am Urlaubsreiseverkehr lag? In 2011 und 2010 jedenfalls brachte der August niedrigere Preise. September und Oktober geht es aufwärts, um dann bis zum Dezember fallende Preise zu zeigen.

Die FAZ schreibt am 16. April im Finanzteil: »Im Sinkflug: Rohstoffpreise und Rohstoffaktien bekommen seit einiger Zeit die schwache Weltkonjunktur zu spüren.« Der Rohölpreis könne sich dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen. Am Ölmarkt wird von Anlegern zwar weniger spekuliert als etwa bei den Edelmetallen (Gold und Silber sind im Absturz), an einen ähnlichen Tiefststand wie im Sommer 2012, glaubt die FAZ in ihrer Ausgabe vom 17. April jedoch nicht. Schließlich bräuchten die Exportländer einen Preis über der Marke von 100 Dollar. Sie rechnet notfalls mit einer Verknappung des Angebots durch die OPEC.
 
Unser Rat: Glaubt man an die Grafiken, so ist in den nächsten Monaten nicht mit steigenden Rohölpreisen zu rechnen. Die relativ schwache Konjunktur in China, einem der größten Rohölnachfrager, dürfte kurzfristig nicht anspringen. Deshalb ist es aus jetziger Sicht ein Fehler, die Dieseleinkaufspreise auf derzeitigem Niveau festzuschreiben.