Aufforderung zur Frachtensenkung

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. gibt einen Benchmark-Service mit wechselnden Themen heraus. Aktuell wird ein Report zum Thema Straßenfrachten beworben. Es geht dabei um Veränderungen für den Zeitraum I. Quartal 2010 bis II. Quartal 2013. Das Werbemail hat einen Einleitungstext, der Spediteuren nicht gefallen kann:

Der relativ niedrige Dieselpreis wirkt nur wie ein Trostpflaster in der schlechten konjunkturellen Lage, doch schon möchten die ersten Verlader Preissenkungen (Bild: Butch/Fotolia)

»Aufgrund der Rezession im Euroraum sowie der geringen Wachstumsaussichten in Deutschland sind die Prognosen für das Transportaufkommen in 2013 tendenziell eher zurückhaltend. Die stagnierende Transportnachfrage hält viele Transportunternehmen davon ab, Preiserhöhungen einzufordern. Das Gegenteil ist der Fall. Verlader könnten aufgrund der gesunkenen Dieselpreise Preissenkungen fordern.«

Diese Aufforderung an Verlader, auf Preissenkungen zu verhandeln, ist für Spediteure geradezu ärgerlich. Natürlich ist es legitim, bei Senkung einer relevanten Kostenart nach sinkenden Frachten zu fragen, aber die Dieselpreise sinken ja deshalb, weil die Nachfrage nach Diesel sinkt und die Beförderungsmengen zurückgehen. Nach den schlechten Ergebnissen von 2012 schmerzt die schlappe 2013er Konjunktur. Der relativ niedrige Dieselpreis ist deshalb so etwas wie ein Trostpflaster, das aber Verluste durch niedrigere Gewichte und schlechtere Auslastung keineswegs ausgleichen kann.

Unser Rat: Bereiten Sie eine Argumentation gegen Preissenkungsforderungen der Verlader vor. Es dürfte nicht schwerfallen, eine Statistik vorzubereiten, die rückläufige Mengen einerseits und steigende Personalkosten andererseits auch in grafischer Form darstellt.