12.06.2013
Kategorie: Kraftstoffe, Kostensteigerungsberechnungen
Von: Martin Wendlandt

In 2013 könnten die Kosten sinken

Die Dieselkosten sind in der Lkw-Spedition die zweitgrößte Kostenart. Deshalb wirken sich Veränderungen im Dieseleinkauf auch stark auf die Gesamtkostenentwicklung aus. In den ersten fünf Monaten 2013 lag der Dieseleinkaufspreis immer unter dem des einzelnen Vorjahresmonats.


Der Dieselpreis liegt bereits den fünften Monat in Folge unter dem Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats (Grafik: Piotr Pawinski/Fotolia)

Der Dieselpreis liegt bereits den fünften Monat in Folge unter dem Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats (Grafik: Piotr Pawinski/Fotolia)


3,5 Cent im Januar, 1,6 Cent im Februar, 7,3 Cent im März und 9,3 Cent im April. Die Durchschnittswerte des Statistischen Bundesamtes liegen noch nicht vor, aber im Mai dürften es auch 5 bis 6 Cent pro Liter weniger gewesen sein. Im Schnitt waren es in den ersten vier Monaten Minus 4,3 %.

Man muss wissen, dass in 2012 der Dieselpreis in den ersten vier Monaten durchschnittlich 119,37 Cent und in den folgenden acht Monaten 118,13 Cent je Liter gekostet hat. Jetzt liegt der Schnitt bei 114 Cent/Liter. Wie geht es weiter?

Die Weltkonjunktur-Daten lassen im Moment keine bedeutende Steigerung erwarten, zumal das erste Halbjahr 2013 bald rum ist. Deutschland ist der Fels in der Brandung – noch. Die OECD zeichnet in ihrer neuesten Prognose ein düsteres Bild für die Eurozone und ein leichtes Wachstum für die übrigen Mitglieder in der Welt. Wenn z. B. aus dem Bürgerkrieg in Syrien kein Flächenbrand wird, wird es beim Dieselpreis keine gravierenden Steigerungen geben können, sieht man von der Urlaubszeit mal ab.

Auch Kosten wie Zinsen, Kommunikationskosten, Reifen und Gemeinkosten steigen nicht; sie sinken eher. Entscheidend sind die Personalkosten: Wenn es hier keine starken Erhöhungen gibt, kann sich die Gesamtkostenentwicklung in 2013 um Null bewegen, nur leicht steigen.

Aber es ist auch Vorsicht geboten, denn Kosten werden auf Leistungen bezogen. Nur 30 bis 40 % der Kosten haben etwas mit der Fahrleistung zu tun, will heißen, sinken, wenn weniger gefahren wird. Der große Block der fixen, zeitabhängigen Kosten verteilt sich auf weniger Kilometer und wirkt damit steigernd pro Leistungseinheit. Wer weniger fährt, kann trotz sinkender variabler Kosten seine Preise nicht senken, obwohl die Verlader das fordern und der Markt, wegen der Überkapazitäten, auf die Preise drückt. So gesehen sollte man sich über sinkende Treibstoffkosten nicht nur freuen, zumal viele Kontrakte eine Dieselfloatervereinbarung haben.