26.08.2014
Kategorie: Markt
Von: Martin Wendlandt

Konjunkturaussichten II

Im Juli haben wir in einem etwas längeren Artikel zu den Konjunkturaussichten geschrieben. Wir haben unseren Lesern geraten, die Sendungen, Mengen und Preise jedes einzelnen Kunden in seiner Entwicklung auszuwerten. Die Umfrageergebnisse der Konjunkturinstitute sind eben nur Umfrageergebnisse. Mittlerweile liegen die Werte des Statistischen Bundesamtes für das II. Quartal vor:


Foto: TTstudio/Fotolia

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Die Überschrift: Bruttoinlandsprodukt im II. Quartal 2014 um 0,2% zurückgegangen.

Dieser Rückgang bezieht sich auf das I. Quartal 2014. Im Vergleich zum II. Quartal 2013 liegt es 0,8%, kalenderbereinigt sogar 1,2% höher. Von Einbruch kann also noch keine Rede sein. Allerdings zeigen verschiedene Indikatoren, wie Export und Industrieproduktion, nach unten. Auch die Börse reagiert entsprechend, die deutschen Aktienindices zeigen nach unten. Selbst der Einzelhandel meldete für April und Mai rückläufige Umsätze.

Das sollte den Spediteur aufhorchen lassen. Rückläufige Zahlen im Einzelhandel sind ein Frühindikator. Sollte es sein, dass wir Deutschen von den Krisen um uns herum doch betroffen sind? Davon ist auszugehen, schließlich leben wir nicht auf der Insel der Glückseeligen.
Wir sehen durch die neuesten Zahlen unseren Ruf zur Vorsicht bestätigt. Die Leser sollten sehr sorgfältig die eigenen Zahlen anschauen und auch die Entwicklung und Meinungen der Kunden beobachten und auswerten. Dass die wirtschaftlich starke Phase irgendwann zu Ende geht, ist sicher. Wie schnell ein Abschwung kommt und wie stark er sein wird, weiß niemand. Allerdings raten wir bei Investitionen weiterhin zur Vorsicht!

Der BME-Preisspiegel Frachten sieht für das III. Quartal 2014 einen leichten Rückgang des durchschnittlichen Kilometerpreises von 1,79 Euro auf 1,78 Euro für nationale Straßenfrachten aller Entfernungsstufen. Der Preis war im II. Quartal um 2 Cent gestiegen. Internationale Anbieter würden verstärkt auf den deutschen Markt drängen. BME berichtet, dass zwar die Transporte in die GUS zurückgegangen seien, das nationale und das internationale Geschäft jedoch stabil sei. Die befragten Unternehmen gingen von einem stabilen Level im 2. Halbjahr aus.
Wir, die kleine usl, sehen im laufenden Jahr recht ordentliche Zahlen bei unseren Kunden. Die Stimmung ist relativ gut, wenn auch das laufende Geschäft im August, dem Urlaub geschuldet, recht müde ist. Ein konkreteres Bild sehen wir im Oktober, wenn wir die Zahlen per 30.9. des laufenden Jahres auswerten.