29.09.2014
Kategorie: Personal, Markt, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Wie mit Fahrermangel umgehen?

Das ist das Thema aller Erfa-Tagungen und steht immer auf der Tagungsordnung (Agenda). Ein Problem gibt es im bayrischen Wald ebenso wie im Großraum Stuttgart. Berichte von stehenden Fahrzeugen und steigenden Kosten für Subunternehmereinsatz sehen wir in den Analysen. Viele Unternehmer sind weitgehend ratlos. Manche probieren Angebote aus, z.B. mit spanischen Fahrern. Die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich, von positiv bis unmöglich. Interessant, dass in Strategie-Newslettern das Thema auch auftaucht:


Beim Fahrermangel hilft es manchmal nur, mehr Geld in die Hand zu nehmen (Foto: big_tau/Fotolia).

Beim Fahrermangel hilft es manchmal nur, mehr Geld in die Hand zu nehmen (Foto: big_tau/Fotolia).


In den USA soll in Mangelberufen, wie dem des Lkw-Fahrers, eine Antrittsprämie von 1000 Euro und deutlich mehr bezahlt werden. Das nennt man dann Signing Bonus, was so viel wie Handgeld, Antrittsbonus oder auch Unterschriftsbonus heißt. Im Grunde genommen ist das bei uns auch nicht so neu. Von Kopfgeld, das derjenige bekommt, der einen neuen Fahrerkollegen gewinnt, hat man schon gehört. Die Stundenlöhne für Fahrer in den USA lägen regional bei 18 Dollar als Untergrenze.

Wir von der usl nennen immer wieder zwei Vorschläge, die die Barrieren des Fahrerberufes betreffen:

  1. Verbesserung der Arbeitszeiten, was auf eine Reduzierung der Arbeitszeit hinausläuft.
  2. Die Erhöhung der Löhne, um Vorteile gegenüber dem regionalen Wettbewerb zu erlangen.


Es soll Branchen geben, in denen kurzfristig die Löhne um 20 Prozent erhöht wurden. Wenn man sich die Stundenlöhne für Fahrer in Deutschland ansieht, weiß man, wo die Reise hingeht. In Baden-Württemberg liegen die Löhne bei 15 oder 16 Euro brutto und mehr und in Niedersachsen bei 11 Euro.

Klar, Vorschläge zur Erhöhung der Fahrerlöhne kommen bei Unternehmern nicht so gut an. Aber, was hilft es denn, wenn die Fahrzeuge stehen? Reduzierte Arbeitszeiten und höhere Löhne müssen natürlich zu den Preisen passen. In der heutigen Zeit hat sich der betriebswirtschaftliche Grundsatz, dass die Kosten den Preis bestimmen, umgekehrt: Der Preis bestimmt die Kosten!! Wenn die Fahrpersonalkosten jetzt und in Zukunft stark steigen, dürften sich auch die Preise nach oben bewegen.