23.09.2016
Kategorie: Personal
Von: Martin Wendlandt

AOK-Fehlzeitenreport

Die AOK hat zwölf Millionen Mitglieder und kann deshalb belastbare Aussagen zu den Krankenständen machen. Krankheitsbedingt fehlt jeder Arbeitnehmer 19,5 Tage mit Attest. Hinzu kommen dann noch die Tage, die der Arbeitnehmer mal zwischendurch fehlt und nicht zum Arzt geht.


Krankheitsbedingt fehlt laut AOK jeder Arbeitnehmer 19,5 Tage mit Attest, hinzu kommen einzelne Tage ohne Attest. (Foto: lichtmensch / Fotolia.com)

Krankheitsbedingt fehlt laut AOK jeder Arbeitnehmer 19,5 Tage mit Attest, hinzu kommen einzelne Tage ohne Attest. (Foto: lichtmensch / Fotolia.com)


Der Krankenstand lag in 2015 damit bei 5,3 %. In den von uns analysierten privaten Verkehrsunternehmen lag der Krankenstand in 2015 bei durchschnittlich 3 %. Man hört von öffentlichen Verkehrsunternehmen, dass dort der Krankenstand zweistellig ist.

Erstmalig hat das wissenschaftliche Institut der AOK untersucht, ob sich die Unternehmenskultur auf den Krankenstand auswirkt. 2000 Versicherte wurden befragt. Hochinteressant die Aussage: Die mit der Stimmung im Unternehmen Unzufriedenen, klagen häufiger über Beschwerden als Mitarbeiter, die das Betriebsklima als gut empfinden. Unternehmen mit schlecht bewerteter Unternehmenskultur gehen mit gesundheitlicher Unzufriedenheit einher. Dort ist der Krankenstand dreimal so hoch.

Mitarbeiter, die das Betriebsklima gut finden, bleiben weniger lange zu Hause als solche, die über ein schlechtes Betriebsklima klagen. Ein Herausgeber des Fehlzeitenreports: »Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftigte ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit.« Diese Aussage ist statistisch fundiert. Wie kann man dann verstehen, dass in öffentlichen Unternehmen, in denen das Mitbestimmungsgesetz gelebt wird und durch die Präsenz starker Betriebsräte alles Erdenkliche für die Arbeitnehmer getan wird, die Krankenstände so hoch sind?