31.05.2017
Von: Martin Wendlandt

Opec-Sitzung und die Folgen

Beim OPEC-Treffen am 25. Mai wurde zwar eine Verlängerung der Förderkürzungen bis zum März 2018 verabredet, allerdings hat das Ergebnis die Analysten enttäuscht, sodass die Rohölpreise direkt deutlich um 2,3% nachgaben.


Grafik: gumpapa / Fotolia.com

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Die verabredeten Förderkürzungen hören sich zwar groß an, entsprechen aber nur ca. 2% der täglichen Weltfördermenge. Auch wenn die bisherigen Kürzungen dazu beigetragen haben, den Barrelpreis um 50$ zu halten, so können Nachfrageveränderungen und Veränderungen der weltweiten Lagervorräte den Preis stärker beeinflussen als diese Minimalvereinbarungen. Auch die OPEC-Mitglieder selbst sollen sich nicht nur diszipliniert verhalten, wie die Vergangenheit zeigte.

Was heißt das also für den Dieselpreis in Deutschland? Viele Analysten glauben, dass der Rohölpreis sich nicht wesentlich bis zum Jahresende verändern wird, wenn er nicht sogar unter 50$ sinkt. Andere Analysten sind anderer Meinung, glauben, dass der Preis im zweiten Halbjahr wegen der Förderkürzungen bis zu 60$ steigen könnte. Rohölpreise sind börsennotiert, also entscheidend von Spekulanten beeinflusst. Natürlich kann die krisenhafte Situation in den arabischen Ländern das eine oder andere Fass zur Explosion bringen, was unvorhersehbare Folgen auch für den Rohölpreis haben kann. Für die Planungen bis zum Jahresende dürfen Realisten aber getrost von ähnlichen Preisen ausgehen, wie man diese heute bezahlen muss. Garantien gibt es jedoch keine.