04.10.2017
Kategorie: Kraftstoffe, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Rohölpreise – nur noch aufwärts?

Im September gingen die Rohölpreise auch in den vergangenen Jahren hoch, um dann jedoch im Oktober wieder nachzugeben. Anders als in den letzten beiden Jahren gab es allerdings in diesem Jahr schon Preissteigerungen von Juni an. Das hat vor allem mit dem Säbelrasseln in Nordkorea und Washington zu tun.


Der Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Kim Jong-un verunsichert beim Thema Rohölpreise. (Foto: Serge Aubert / Fotolia.com)

Der Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Kim Jong-un verunsichert beim Thema Rohölpreise. (Foto: Serge Aubert / Fotolia.com)


Die Autonomieabstimmung im Nordirak veranlasste Herrn Erdogan zur Drohung, die Ölpipeline zum Ölhafen Ceyhan abzudrehen und Panzer zu schicken. Wie sollen die Spekulanten darauf reagieren, wenn nicht mit vorsorglichen Einkäufen?

Die Rohöllagerbestände in den USA sind so wie im Vorjahr. Die Schieferölproduktion erreicht neue Höchststände, so wie der Ölexport der USA, weil es einen großen Preisabstand zwischen den WTI- und den Brent-Preisen gibt. (WTI = Westtexas, Brent = Europa) Die Investitionen in Schieferölförderungen sollen übrigens nicht angezogen sein. Allerdings gehen das US-Energieministerium und auch die Energieagentur in Paris in ihren September-Berichten von steigender Weltölnachfrage im IV. Quartal und in 2018 aus. Die sogenannten Überbestände, das sind auch Mengen, die in Öltankern gebunkert werden, sollen sich halbiert haben. Der US-Dollar ist in dieser Woche um 2 Cent teurer geworden, was das WTI-Öl verteuert. Brent hat ab Mitte der Woche wieder nachgegeben.

Ob die Preise weiter anziehen? Die Wahrscheinlichkeit ist wohl über 50%, vor allem wenn sich die Situation um Korea nicht langsam entspannt. Verkehrsunternehmer sollten die Entwicklung genau beobachten und sich nicht zu Käufen großer Mengen oder jetzt teuren Preisfestschreibungen drängen lassen. Es ist nämlich eine Spekulation. Der Preis kann im Oktober, wie in den Vorjahren, nachgeben. Von Preiseinbrüchen sollte man jedoch nicht ausgehen, denn wir werden Herrn Trump mit seiner Kriegsrhetorik noch länger ertragen müssen. Unsicherheiten und Krisen lassen die Rohölpreise tendenziell steigen.