31.12.2017
Kategorie: Markt, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Was für ein Jahr!

Cyberangriff WannaCry, Pleite von Air Berlin, VW-Abgasskandal, Chaos beim G20-Gipfel, Terroranschläge, Trump-Twitter, AfD-Erfolg, Jamaika-Theater, Brexit, Migranten, Schuldenexplosion, Negativzinsen, Stickoxide-Hysterie, E-Mobilität, Ausschreibungskuriositäten, Mitarbeiterknappheit, digitale Transformation, Umweltschäden, Unwetter, Insektensterben, Zeitenwende. Diese Aufzählung lässt sich verlängern.


Die Verteufelung des Diesels ist eine der Entwicklungen, für die das Jahr 2017 steht. (Foto: bellakadife / Fotolia.com)

Die Verteufelung des Diesels ist eine der Entwicklungen, für die das Jahr 2017 steht. (Foto: bellakadife / Fotolia.com)


Trotzdem brummt die Wirtschaft. Die Stimmung in den Chefetagen ist gut, obwohl es Stillstand in der deutschen Politik gibt. Die Auslastung der Spediteure war in 2017 so gut wie seit der Wende nicht mehr.  Manche sorgen sich wegen der Forderungen nach E-Mobilität für den Güterverkehr in den Städten.  Geld scheint keine Rolle mehr zu spielen, selbst wenn Euro 6 die preiswertere und in der Gesamtbilanz umweltfreundlichere Alternative ist. In Berlin wird sondiert, verhandelt, man ist nach allen Seiten offen, will und wird für den Machterhalt Grundsätze und Werte über Bord werfen. Die Kassen sind ja voll und der Bürger wird gebrochene Wahlversprechen bald vergessen. Was noch kürzlich unmöglich schien, wird plötzlich Realität, da mögen anerkannte Ökonomen warnen oder nicht.

Und was erwartet den Spediteur in 2018? Der fährt auf Sicht! Das kommende Jahr wird nicht viel schlechter werden als das vorhergehende. Was soll sich im betrieblichen Alltag groß ändern? Gut, die Auslastung wird wahrscheinlich nicht mehr so stark sein wie in 2017. Das war ja teils auch heftig. Genau hier liegt aber ein Problem, denn Kosten dürften steigen, vor allem die Personalkosten und die Treibstoffkosten. Man sollte die letzte 2017er Summen- und Saldenliste mal für 2018 fortschreiben, mit den zu erwartenden Veränderungen eine Prognoseberechnung erstellen. Wer darin keine Übung hat, oder wem die erforderliche Sachkenntnis bei der Unternehmensplanung fehlt, der sollte getrost bei der usl in Montabaur nachfragen. (Schleichwerbung!) Wir befürchten übrigens nochmal leicht schlechtere Zahlen in 2018!

Zugegeben, das hört sich nicht besonders optimistisch an. Bei der derzeitigen Politik muss man das auch nicht sein. Es ist nämlich eine der Beliebigkeit und nicht eine der Werte. Klare Bekenntnisse zu dem, was klardenkende Unternehmen und Manager fordern, kann man derzeit nicht erwarten. Tröstlich ist es, dass die Zeit so schnell läuft, und dass es meist nicht so schlimm kommt, wie befürchtet. Den erfolgreichen Unternehmer erkennt man daran, dass er sich nicht so schnell geschlagen gibt und neue Chancen erkennt und diese auch nutzt. »Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.« Das sagte Dante Alighieri schon im Mittelalter.