16.05.2018
Kategorie: Personal, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Deutsche Post als Vorbild

Die Deutsche Post steht im Wettbewerb, auch wenn der Postkonzern noch mit Resten des Briefmonopols ausgestattet ist. Der vielerorten sichtbare Umstieg auf Kleintransporter mit Elektroantrieb macht deutlich, dass das Management neue Wege geht.


Foto: bluedesign / Fotolia.com

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Das Personal kann dem Betrachter dann leidtun, wenn man den Briefzusteller den kurzen Weg zwischen Fahrzeug und Briefkasten hetzen sieht. Offensichtlich besteht Zeitdruck und das »Rapidité, Rapidité« in Tatis Schützenfest, bei dem der Briefzusteller mit seinem Fahrrad Höchstleistungen erbringt, ist so weit entfernt nicht.

Auch wenn man über die neueste Aufregung in der Presse nur den Kopf schütteln kann, so könnte man als privater Verkehrsunternehmer davon nur lernen, wäre das Problem mit der Fahrerknappheit nicht Realität. Vor die Übernahme in ein beinahe beamtenähnliches Arbeitsverhältnis hat die Post nämlich befristete Arbeitsverträge geschaltet. Die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis ist an Bedingungen geknüpft, nämlich, dass der Arbeitnehmer in den vorhergehenden 2 Jahren weniger als 20 Tage krank war und mit Fahrzeugen höchstens zwei Unfälle selbst verursacht haben darf. Ist das nicht vernünftig, auch wenn sich Minister, Parteivorsitzende und Gewerkschaftler darüber aufregen? Die Diskussion ist dann auch scheinheilig, weil z.B. vor die Übernahme in ein sonstiges Beamtenverhältnis auch eine Gesundheitsprüfung gestellt ist.  Wenn ein Arbeitnehmer den körperlichen Anforderungen des Postdienstes nicht gewachsen ist und/oder es ihm an der erforderlichen Konzentration zum Führen eines Lkws fehlt, weshalb sollte er dann in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden? So gesehen ist dieser Ansatz doch vorbildlich.

Mittelständische Verkehrsunternehmer sollten da, wo möglich, befristete Arbeitsverträge abschließen und vor der Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis prüfen, ob der Arbeitnehmer den Anforderungen seines Berufes gewachsen ist.