11.10.2018
Kategorie: Markt, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Uber auch für Stückgut

Jeder kennt Uber: Mit Hilfe einer App finden überwiegend private Fahrer und Fahrgäste zusammen. Weltweit expandiert das Unternehmen mit geradezu unglaublicher Dynamik und findet trotz gigantischer Verluste ständig neue Investoren, wie z.B. Toyota.


Mit elektrischer Unterstützung sind Lasträder leicht zu fahren. (Foto: mw)

Mit elektrischer Unterstützung sind Lasträder leicht zu fahren. (Foto: mw)


Das Unternehmen ist kürzlich mit einer halben Milliarde Dollar bei Uber eingestiegen. In Deutschland stößt Uber aber noch an die Grenzen des Personenbeförderungsgesetzes.

Mit beachtlicher Dynamik entwickelt sich auch der Markt der Lastenfahrräder, dank des Elektroantriebes. Das Angebot von Lastenfahrrädern, auch für gewerbliche Nutzung, ist enorm. Citkar, Gazelle oder Rytle waren z.B. Anbieter auf der IAA. Bei Rytle kann man lesen, es würde künftig eine App für Fahrer und Versender geben. Fahrer loggen sich ein und bekommen die Info über freie Räder in der Umgebung. Allerdings hat Rytle eine ausgefeilte Technik bei den Lastenfahrrädern und dem Anhänger für die Sendungen. Bei Uber ist man aber von der Technik unabhängig. Wer ein Auto hat, kann fahren. Im Internet kann man lesen, dass Amazon das Uber für Päckchen werden will. Man würde den Deutschland-Start des Paketzustelldienstes Amazon Flex, der ähnlich wie Uber auf private Auslieferer mit ihren Privatautos setzt, planen. In Berlin würde eine Testphase laufen. Mitfahrzentralen für Gegenstände als Startup gibt es bereits, wie z.B. sharedload.com.

Dann gibt es noch eine Meldung zu Microsoft. Dieser Multi ist beim Uber-Konkurrenten Grab eingestiegen. Mit dabei sind auch der japanische Telekomkonzern Softbank, Toyota und der chinesische Mitfahrdienst Didi Chuxing. Grab will sein Geschäft mit Fahrdienstvermittlungen so erweitern, dass auch Paketlieferungen angeboten werden.

Wir glauben, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es ein flächendeckendes Uber oder Grab, zumindest für die letzte Meile, auch für Pakete gibt. Lastenräder, wie abgebildet, können bis zu 100 kg zuladen und fahren sich, dank Elektrounterstützung, leicht. Die Stückgutverteilung bleibt davon nicht unberührt. DHL-Lastenfahrräder gibt es bereits.

Ach ja, wir sind überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Mitfahrdienste wie Uber und Grab auch in Deutschland uneingeschränkt tätig werden können.