Was Kfz-Meister für Nutzfahrzeuge leisten
Alles ist tägliche Routine, bekannte Arbeitsvorgänge: Fahrzeuge werden repariert und gewartet. Jedoch gibt es auch alltägliche Probleme, die schier unlösbar zu sein scheinen.
Der Austausch unter Meistern kann wertvoll sein. (Symbolfoto: kot500 / Fotolia.com)
Nicht nur die große Anzahl an verbauten Teilen, sondern auch die Komplexität der Fahrzeuge hinsichtlich Elektronik, Motor, Antrieb, Beplankungen, Armaturen, Reifen, Türen, Sitzen, Scheiben, Abgasreinigung, Bremsen, etc. erfordern ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung. Zudem müssen der erfolgreichen Fehlersuche dann auch Taten folgen. Die Diskussion im Erfa-Technik-Chat zeigt, dass es allzu oft kein Patentrezept gibt. Im Anschluss an die Ursachensuche werden unterschiedliche Lösungsansätze umgesetzt.
Nachstehend einige Beispiele:
- Ein bestimmter Stecker am Injektor wird gesucht, anstatt den ganzen Kabelstrang zu ersetzen.
- Drehschwingungsdämpfer werden für kleines Geld als alternatives Ersatzteil bestellt.
- Der im Auslesegerät angegebene Fehler nach Einbau eines neuen NOx-Sensors kann erst nach Erfahrungsaustausch mit Kollegen gelöscht werden.
- Der Kühlerfrostschutz wird als Konzentrat im Sommer anders gemischt als im Winter.
- Seitenbeplankungen werden durch speziell für Busse zugeschnittene GFK-Platten ersetzt.
- Der Fehler am Getriebe, dass nicht mehr ausgekuppelt werden kann, befindet sich irgendwo auf einer Platine mit unzähligen elektrischen Leitungen – ein anderer Meister, welcher dieses Fabrikat im Fuhrpark hat, zeichnet einen roten Pfeil ins Foto und schickt es zurück.
Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Es handelt sich zwar immer wieder um eine Frage der grundsätzlichen Herangehens- und Denkweise, gerade was Garantie und Gewährleistung angeht. Dürfen wir das jetzt aufschrauben, damit das Fahrzeug morgen wieder läuft oder überlassen wir das doch besser der Vertragswerkstatt? Handwerkliche Fehler am AGR-System können verheerende Konsequenzen haben. Gleichwohl wird das Gespräch mit Meistern in anderen Werkstätten nur weiterbringen.
Deshalb unser Tipp: Strecken Sie bei fahrzeugbezogenen Problemen die Fühler aus. Schließlich muss nicht immer ein kompletter Bausatz oder Kabelstrang bestellt werden. Eine schnellere Fehlersuche durch den Wissenstransfer zwischen Kollegen kann sehr hilfreich sein. So manch einer ist der Umsatzsteigerungsstrategie einzelner Vertrags- oder Fremdwerkstatt schon auf dem Leim gegangen, denn hier wird öfter mal großzügig erneuert. Bei einem Nutzfahrzeughersteller werden z.B. immer beide Batterien getauscht, ganz gleich, ob eine noch gut ist. Ein Netzwerk mit erfahrenen und hilfsbereiten Meisterkollegen will aber erstmal aufgebaut sein.